Jahr für Jahr das gleiche Thema: Die Krankenkassenprämien steigen. Für viele Familien wird das zur finanziellen Herausforderung. Mit den richtigen Massnahmen kannst Du aktiv dagegen vorgehen, ohne auf wichtige Leistungen verzichten zu müssen.
Wenn Du selten zum Arzt gehst, lohnt sich eine hohe Franchise. Der Unterschied zwischen der maximalen Franchise von CHF 2’500 zur tiefsten liegt bei ca. CHF 1'400 im Jahr. Aber Achtung: Im Krankheitsfall musst Du die Franchise auch zahlen können. Überlege Dir also gut, wie viel Risiko Du tragen kannst und willst. Die Franchisen dazwischen sind weniger sinnvoll, da die Prämieneinsparung gegenüber dem, was Du selbst zahlen müsstest, zu gering ist. Wir empfehlen Dir jährlich abzuschätzen, wie viel Gesundheitskosten Du fürs Folgejahr erwartest. Liegt dieser Betrag unter CHF 1'800, solltest Du die maximale Franchise von CHF 2'500 wählen. Erwartest Du mehr Kosten, entscheide Dich für die Franchise von CHF 300.
Alternativmodelle sind einiges günstiger als die klassische Grundversicherung. Zu den alternativen Modellen zählen das Hausarzt-, HMO- oder Telmed-Modell. Bei diesen Modellen verpflichtest Du Dich, den Umweg über den Hausarzt, eine Gruppenarztpraxis oder die Ärzte-Hotline zu gehen. Je nach Krankenkasse ist das eine Modell günstiger als das andere. Gewisse Gesellschaften bieten sogar Mischvarianten mit zusätzlichen Vergünstigungen an, wo Du Dich verpflichtest Generika einzunehmen, wenn solche vorhanden sind.
Bei der Zusatzversicherung sollte die Prämie nie isoliert betrachtet werden. Vielmehr ist es wichtig, dass Deine Zusatzversicherung auf Deine Bedürfnisse abgestimmt ist. Grosszügige Rückerstattungen für Fitness-Abos bringen Dir nichts, wenn Du lieber draussen Sport machst und Fitnesscenter wie die Pest meidest. Vielleicht trägst Du Linsen oder lässt Dich gerne massieren und Beiträge in diesem Bereich sind für Dich viel sinnvoller.
Die Leistungen der Grundversicherung sind gesetzlich identisch. Die Prämien weichen jedoch stark voneinander ab. So bevorzugen gewisse Krankenkassen gewisse Städte und Kantone, während andere lieber günstigere Prämien auf dem Land anbieten. Ein Vergleich lohnt sich daher jedes Jahr aufs Neue – vor allem nach einem Wohnortwechsel. Auf der offiziellen Seite des Bundes (priminfo) kannst Du Deine Grundversicherung vergleichen.
Einige Kassen bieten Vergünstigungen, wenn mehrere Familienmitglieder versichert sind. Besonders für Kinder und Jugendliche gibt es oft attraktive Rabatte. Wichtig dabei ist, die Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder zu analysieren und die Angebote aufeinander abzustimmen.
Mit den Jahren sammeln sich oft Versicherungen an, die kaum oder gar nicht genutzt werden. Unser Leben und unsere Bedürfnisse verändern sich laufend. Es lohnt sich, mindestens alle fünf Jahre genauer hinzuschauen, ob die gewählten Zusatzversicherungen noch zu Dir passen.
Herr und Frau Schweizer sind Meister im Überversichern. Viele Leistungen sind oft mehrfach abgesichert – zum Beispiel durch Deine Unfallversicherungen am Arbeitsplatz oder über eine separate Reiseversicherung. Stimme mit unserem Risiko-Check Deine Krankenkasse mit Deinen Sozialversicherungen und anderen, separat abgeschlossenen Versicherungen ab. Dadurch vermeidest du unnötige Doppelversicherungen und Deckungslücken.
Jeder Kanton ist in verschiedene Prämienregionen unterteilt. Weil in Stadtnähe meist ein besseres Versorgungsnetz mit mehr und grösseren Spitälern geboten wird, ist die Prämie teurer als auf dem Land. Je nach Wohnort kann die Prämie für dieselbe Leistung stark variieren, obwohl die Gemeinden nur wenige Meter auseinander liegen. So kann sich ein Umzug innerhalb des Kantons finanziell lohnen – falls Du ohnehin über einen Wohnortswechsel nachdenkst.
Einige Versicherer gewähren Skonti, wenn Du die Prämien jährlich statt monatlich bezahlst. Auch Halbjahresrechnungen können günstiger sein. So lassen sich zusätzlich 0.5 bis 2% sparen – mit einem simplen Häkchen in Deinem Online-Konto.
Die Kündigungsfrist für die Grundversicherung beträgt ein Monat. Die Kündigung muss also vor dem 30. November bei der Krankenkasse eingehen. Bei der Zusatzversicherung sind es meistens drei Monate. Die Frist läuft also bereits am 30. September aus. Achte dabei auf mögliche Verzögerungen der Post. Fallen der 30. September oder der 30. November auf das Wochenende, gilt der vorgängige Freitag.
Je nach Einkommen und Vermögen hast du Anspruch auf staatliche Prämienverbilligung. Diese musst du jährlich neu beantragen, meist beim kantonalen Sozialamt oder online.
Wenn du mindestens 8 Stunden pro Woche bei einem Arbeitgeber angestellt bist, bist du automatisch über diesen unfallversichert. Du kannst den Unfallteil aus der Krankenkasse entfernen und sparst damit ca. 5–8 % der Prämie.
Blogartikel von Marc Meier