Wenn Du Dich für eine Hypothek interessierst, wirst Du feststellen, dass Kreditgeber zahlreiche Dokumente von Dir verlangen. Wieso das so ist und wie Du das für Dich nutzen kannst, um eine günstige Hypothek auszuhandeln, erfährst Du in diesem Artikel.
Welcher Person würdest du eher Geld ausleihen? Person A, die bisher kaum fähig war, Geld auf die Seite zu legen und gerade so über die Runden kommt oder Person B, die in der Vergangenheit bewiesen hat, dass sie mit Geld umgehen kann und Dir ein sauberes Dossier mit konkreten Zahlen präsentiert. So geht es Kreditgeber auch, wenn es um sechs- bis siebenstellige Beträge geht. Je besser der Gesamteindruck von Dir ist, umso wahrscheinlicher sind top Konditionen. Mit unserem Hypotheken-Check stellen wir Dich ins beste Scheinwerferlicht, um das bestmögliche Resultat für Dich zu erzielen.
Die Tragbarkeit einer Hypothek bedeutet, dass die jährlichen Kosten – bestehend aus Zinsen, Amortisation, Unterhalt und Nebenkosten – einen bestimmten Prozentsatz Deines Bruttoeinkommens nicht übersteigen dürfen. In der Regel liegt dieser Wert bei 33.34%. Dein Eigenheim darf Dich also nicht mehr als ein Drittel Deines Einkommens kosten. Dabei rechnen Kreditge-ber oft mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 4,5% bis 5%, um allfällige Zinserhöhungen in der Zukunft zu simulieren. Je nach vorzuweisenden Argumenten (dass Du beispielsweise nach der aktuellen Weiterbildung mehr verdienen wirst) ist es möglich, dass Du eine Finanzierung sogar mit 40% Tragbarkeit findest. Die Zinskonditionen werden jedoch günstiger, je besser Deine Tragbarkeit ist.
Für die Finanzierung eines Eigenheims musst Du mindestens 20% des Kaufpreises als Eigenkapital einbringen. Bei einem Kaufpreis von CHF 1 Million wären das also CHF 200'000. Davon müssen mindestens 10% aus "echten" Eigenmitteln stammen, also nicht aus der Pensionskasse. Diese Regelung soll sicherstellen, dass Du über ausreichende finanzielle Mittel verfügst und das Risiko für den Kreditgeber dadurch minimiert wird. Hier können Darlehen, Schenkungen oder Erbschaften eine wichtige Rolle spielen, um Dein Dossier bei den Kreditgebern erfolgreich zu platzieren.
In der Schweiz unterliegen Banken strengen regulatorischen Vorgaben. Die Eigenmittelverordnung (ERV) und die Richtlinien der Schweizerischen Bankiervereinigung legen fest, wie viel Eigenkapital ein Kreditnehmer einbringen muss und wie die Amortisation erfolgen soll. Ab dem 1. Januar 2025 traten im Rahmen von Basel III neue Regeln in Kraft, die die Anforderungen an die Eigenmittel der Banken erhöhen. Dies führte dazu, dass Banken bei der Kreditvergabe noch vorsichtiger wurden und noch mehr Informationen verlangen.
Deine Bonität spielt eine entscheidende Rolle bei der Kreditvergabe. Kreditgeber prüfen Deine Kreditwürdigkeit anhand von Informationen, die beispielsweise bei der Zentralstelle für Kreditinformation (ZEK) gespeichert sind. Ein gutes Rating kann Dir bessere Konditionen sichern, während ein schlechtes Rating zu höheren Zinsen oder gar zur Ablehnung des Kreditantrags führen kann.
Neben Deinen persönlichen finanziellen Verhältnissen bewertet der Kreditgeber auch das Objekt, das Du finanzieren lassen möchtest. Dabei spielen Faktoren wie Lage und Zustand für die Ermittlung des Marktwerts eine wichtige Rolle. Der Kreditgeber möchte sicherstellen, dass das Objekt als Sicherheit für den Kredit geeignet ist und im Falle eines Zahlungsausfalls von Dir, mindestens im Umfang der Hypothek, verkauft werden kann.
Beim Abschluss einer Hypothek können zusätzliche Kosten anfallen, wie beispielsweise Bearbeitungsgebühren für die Ausstellung einer Finanzierungsbestätigung, Kosten für die Bewertung des Objekts oder Gebühren für die Eintragung im Grundbuch. Diese Kosten variieren je nach Kreditgeber und solltest Du unbedingt vorgängig anfragen.
Blogartikel von Marc Meier