Wie die SNB Deine Hypothek beeinflusst

Die Zinswende ist da. Stehen uns bald wieder Negativzinsen bevor? Die Schweizerische Na-tionalbank (SNB) hat den Leitzins erneut auf 0% gesenkt. Wer unser Finanz-System versteht und jetzt klug plant, kann langfristig viel Geld sparen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SNB hat den Leitzins seit Februar 2024 von 1.75% mehrfach gesenkt. Seit Juni 2025 liegt er wieder auf 0%.
  • Diese Zinssenkungen haben zu einem Rückgang der Hypothekarzinsen geführt, insbesondere bei SARON-Hypotheken.
  • Festhypotheken bieten Budgetsicherheit und können eine attraktive Alternativen sein.
  • Ein Hypothekenvergleich kann erhebliche Einsparungen bringen: CHF 37’500 über die Laufzeit, sind keine Seltenheit.

Die Rolle der SNB: Warum der Leitzins so wichtig ist

Jede Nationalbank steuert mit dem Leitzins die Geldpolitik ihres Landes. Durch Anpassungen dieses Zinssatzes beeinflusst sie die Kreditkosten für Banken, was sich direkt auf die Hypothekarzinsen für Konsumenten auswirkt. Ziel ist es, Preisstabilität zu gewährleisten und die Wirtschaft zu stützen. 

Seit Mitte 2024 hat die SNB den Leitzins mehrfach gesenkt, zuletzt am 20.06.2025 auf 0%. Diese Massnahmen wurden ergriffen, um der niedrigen Inflation entgegenzuwirken und die Konjunktur zu stützen. 

SARON-Hypotheken: Flexibel, aber mit SchwankungsRisiken

SARON-Hypotheken basieren auf dem Swiss Average Rate Overnight (kurz SARON) und sind direkt an den Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gekoppelt. Das bedeutet, dass Zinssenkungen der SNB relativ rasch zu niedrigeren Hypothekarzinsen führen können. Umgekehrt steigen sie jedoch ebenso schnell bei einem höheren Leitzins. 

Diese Hypothekenform eignet sich für Dich, wenn Du von kurzfristigen Zinssenkungen profitieren möchten und bereit bist, mögliche Zinsschwankungen in Kauf zu nehmen. Im Gegensatz zu Festhypotheken wird der Zinssatz regelmässig angepasst – meist vierteljährlich. Dadurch bleibst Du flexibel. Allerdings ist die Planungssicherheit nicht gewährt.

Die Kreditgeber kombinieren den SARON mit einem fixen Zuschlag, der je nach Kredithunger des Anbieters stark unterschiedlich ist. Eine Marge, die also je nach Kreditgeber variiert. Bei der Festlegung der Marge spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle. Abgesehen von den externen Faktoren, spielt Deine Kreditfähigkeit ebenfalls eine wichtige Rolle. Je weniger Risiken der Kreditgeber eingehen muss, umso tiefer wird seine Marge Dir gegenüber sein.

Wer diese Form der Hypothek nutzt, sollte die Zinsentwicklung gut im Auge behalten und starke Schwankungen aushalten können. Im Mai 2022 lag der SNB-Zinssatz bei -0.75% und stieg innerhalb eines Jahres über 2.00% auf plus 1.75% (Juni 2023). Ein Wechsel vom SARON in eine Festhypothek ist bei fast allen Anbietern möglich. Bedenke jedoch, dass wenn der SNB-Leitzins steigt, auch die langfristigen Festhypotheken steigen.

Festhypotheken: Planungssicherheit zu attraktiven Konditionen

Festhypotheken bieten einen festen Zinssatz über die gesamte Laufzeit, was Planungssicherheit schafft. Dank der aktuellen Zinssenkungen sind die Konditionen für Festhypotheken besonders attraktiv. So schwanken, je nach Zeitpunkt, die Zinssätze für zehnjährige Festhypotheken zwischen 1.00% bis 2.00%.

Diese Hypothekenform ist ideal für Kreditnehmer, die stabile monatliche Raten bevorzugen und sich gegen zukünftige Zinserhöhungen absichern möchten.

Warum sich ein Hypothekenvergleich lohnt

Die Unterschiede bei Hypothekarzinsen können erheblich sein. Gerade in der aktuellen Phase ändern sich die Angebote der einzelnen Anbieter fast täglich. Preisunterschied von 0,5 % sind üblich und kosten bei einer 10-jährigen Festhypothek von CHF 750'000 über CHF 37'500.

Aber der Zins ist nur ein wichtiger Bestandteil einer Hypothek. Ein umfassender Hypothekenvergleich berücksichtigt auch weitere Faktoren wie Wahl der passenden Laufzeit, Flexibilität und zusätzliche Kosten. Mit unserem Hypotheken-Check erhältst Du eine individuelle Analyse und findest die optimale Finanzierung für Dein Eigenheim.

Praxistipps für Deine Hypothekenstrategie

  • Unabhängige Beratung einholen: Lass Dich nicht nur von Deiner Hausbank beraten. Unabhängige Experten bringen eine wertvolle Zweitmeinung und sorgen für Transparenz.
  • Angebote vergleichen: Hole mehrere Offerten ein und vergleiche nicht nur die Zinssätze.
  • Finanzierungsbedarf klären: Überlege, welche monatlichen Raten für Dich tragbar sind, und erstelle einen konkreten Finanzplan für Unterhalt und Reserven.
  • Laufzeiten strategisch wählen: Definiere, welche Laufzeit am besten zu Deiner Lebenssituation passt. Längere Laufzeiten bieten mehr Sicherheit, kürzere bieten Flexibilität und sind meistens günstiger.
  • Flexibilität berücksichtigen: Achte auf Möglichkeiten für Sondertilgungen oder vorzeitige Rückzahlungen ohne hohe Gebühren.
  • Absicherung prüfen: Denke an Versicherungen, die Dich und Deine Familie im Falle von Krankheit, Unfall oder Tod absichern.
  • Langfristige Planung: Berücksichtige zukünftige Lebensereignisse wie Familienzuwachs oder Karriereveränderungen in Deiner Finanzplanung.

Nutze unseren Hypotheken-Check, um die besten Angebote zu vergleichen und die passende Finanzierung für Dein Eigenheim zu finden. Unsere Finanz-Profis begleiten Dich von der Bedarfsklärung bis zum Abschluss Deiner Hypothek.

Blogartikel von Marc Meier